Ruderverein vor unklarer Zukunft:
Hochwasser hat massive Schäden hinterlassen
VON MAREIKE HAHN
Der Ruderverein (RV) Hoya ist bestürzt über die Folgen der Hochwasser: „Seit Kurzem ist klar: Beim zurückliegenden Hochwasser ist massiver Schaden am Anleger entstanden. Damit steht der Ruderbetrieb bis auf Weiteres still“, teilt Pressewart Christian Leinweber mit. Die Zukunft sei unklar.
Der Ruderverein hievt Teile des beschädigten Stegs aus der Weser. © Verein
Ruderverein steht vor ungewissen Zukunft:
„Hier haben enorme Kräfte gewirkt“
Bei eisigem Wind fanden sich nun rund ein Dutzend Mitglieder des Rudervereins am Bootshaus ein, um den auseinandergerissenen Anleger aus dem Wasser zu bergen. Dieser besteht aus vier Teilen: einer Brücke, die vom Ufer zum Steg führt, und dem aus drei miteinander verbundenen Pontonkörpern aufgebauten Steg.
Eines der drei Steg-Elemente war bereits während der Flut abgerissen und davongetrieben, wobei die massiven Stahlverbindungen durchgebrochen waren. „Hier haben enorme Kräfte gewirkt“, erklärt Leinweber. Dieses Element konnte zum Glück inzwischen weserabwärts geborgen werden.
Auch die Brücke zum Steg und die beiden anderen Pontons haben laut Verein erhebliche Schäden davongetragen: Die Brücke ist in der Länge verbogen und in sich verdreht, Schweißnähte und Stahlbolzen sind gerissen, einige Schwimmkörper sind abgetrieben, andere undicht geworden, und Stahlverbindungen sind ausgeschlagen.
Kosten bis zu 70.000 Euro erwartet:
Es gibt keine Alternative zur Reparatur
Nach einer ersten Begutachtung in der Landmaschinen-Zentrale von Jürgen Hanfeld in Wechold ist klar: Der Anleger lässt sich bei kundigem Umgang mit dem Material richten und schweißen, sodass in einigen Wochen der Ruderbetrieb auf der Weser wieder starten kann.
Allerdings stellt Axel Bösche, Vorsitzender des RV, fest: „Trotz der in Aussicht stehenden qualitätvollen Reparaturarbeiten lässt sich die Materialermüdung nicht rückgängig machen. Der Steg liegt seit 1988 in der Weser, und wir müssen damit rechnen, dass wieder Hochwasserschäden auftreten werden, wie wir sie jetzt sehen. Mittelfristig kommen wir um die Anschaffung eines neuen Stegs nicht herum. Leider.“ Er ergänzt: „Insgesamt müssen wir mit einem Kostenvolumen von 50 000 bis 70 000 Euro rechnen.“
Zur Reparatur des Anlegers gibt es zunächst keine Alternative, denn sonst wäre der Ruderbetrieb in diesem Jahr unmöglich. Wollte man jetzt einen neuen Anleger bauen lassen, wäre dieser frühestens im Herbst, also nach Ende der Rudersaison, fertig. Ob es unter diesen Umständen dann überhaupt noch einen Ruderverein in Hoya gäbe, ist offen, erklärt der Pressewart.
Der Verein verfügt nicht über Rücklagen für derartig hohe Ausgaben. „Eine Reparatur werden wir wohl stemmen können“, sagt Leinweber, „aber wenn mittelfristig ein neuer Anleger her muss, dann sehen wir alt aus. Von den Mitgliedsbeiträgen jedenfalls lässt sich das nicht wuppen.“
So werde sich der Verein einiges einfallen lassen müssen, um die benötigten Gelder zusammenzubekommen. Wer dem RV durch eine Spende helfen möchte, kann Geld auf das Vereinskonto überweisen. Die Iban findet sich auf der Homepage: www.rvhoya.de. Der RV stellt gerne eine Spendenquittung aus, wenn der Überweisende im Feld Verwendungszweck „Spende Anleger“, seinen Namen und seine Adresse angibt.